Eröffnung 1954
Am 19. Juni 1954 konnte das „Sommerbad" unter großer Beteiligung einheimischer und auswärtiger Gäste eröffnet werden. Stadtrat Dr. Köster sagte unter anderem bei der Eröffnung über die Wahl des Standortes:
„Wir wählten zum Standort des Schwimmbades das Ende der Mole 4, um den Bunker für die sanitären Anlagen und Umkleideräume ausnutzen zu können. Ich muss gestehen, dass uns dann dabei zum Schluss etwas das Geld ausgegangen ist und dass die innere Durchgestaltung der Küchenbunkerräume noch nicht völlig abgeschlossen werden konnte. Dabei bin ich der Meinung, dass das Bad, wenn es auch etwas weit vom Ort entfernt liegt, doch ein so schönes freies Landschaftserleben vermittelt mit Blick auf die Kanalausfahrt wie auch auf die Elbe, dass neben der Möglichkeit zum Schwimmen, zur Freude an der Beobachtung der sich im Wasser tummelnden Jugend auch der schöne, für unseren Ort so typischen Blick auf die ein- und auslaufenden vorbeifahrenden Schiffe möglich ist".
Bademeister Peter Naus wechselte von der inzwischen geschlossenen Badeanstalt an der Fähre ins neue Freibad. Am Eröffnungstag fand ein Staffelschwimmen der Brunsbüttelkooger Schulen statt, wobei die Schule Süd als Sieger hervorging.
Die Saison 1954 verregnete. Zeitzeuge Dieter Frisch erinnert sich noch heute, dass sein Vater morgens um 6.00 Uhr half, dass Becken zu reinigen und es von Fröschen zu befreien. Damals war das Wasser noch nicht beheizt und es gab keine Umwälzpumpe. Im Sommer 1956 beauftragte die Verwaltung das Ehepaar Huber mit der Bewachung der neuen Fahrradständer. Die zu erhebenden Gebühren für Fahrräder betrugen 10 Pfennig und für Motorräder 20 Pfennig, die dem Ehepaar zuflossen. Die Haftpflichtversicherung übernahm die Stadt. Frau Knieling war für die Aufbewahrung der Garderobe zuständig, wobei ihr die Gebühr von 20 Pfennig in voller Höhe zukam. Auch hier sorgte die Stadt für die Haftpflichtversicherung. Der Einführung von Familienkarten zu ermäßigten Preisen, eine Anregung von Stadtrat Dr. Herbert Jork, wurde nicht stattgegeben. Bademeister Naus zog es 1956 nach Hamburg, um eine Gaststätte zu übernehmen.
Vom 1.05.1957 bis zu seinem Tod am 23.01.1964 übernahm Hans Zöller die Leitung als Bademeister im Freibad. Von Montag bis Sonntag arbeitete er in der Saison von 8.00 bis 20.00 Uhr, während seine Frau auf eigene Rechnung einen Verkaufsstand betrieb. Außerdem beaufsichtigte sie die Garderobe. Durch freies Wohnen in der Neubauwohnung im Schwimmbad und das Recht, Schwimmunterricht zu erteilen, verrechnete der Arbeitgeber die Überstunden des Bademeisters. Später erhielt er noch einen monatlichen Sonderzuschlag in Höhe von 165 DM und 7 Tage Zusatzurlaub. In den Wintermonaten las der Bademeister die Wasseruhren der Privathaushalte ab. Das Ehepaar hatte zwei Kinder.